Lesung & Gespräch mit Markus Nierth

Im Vorfeld der Proteste am 1. Mai in Halle veranstalten Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage und der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis eine Lesung & Gespräch mit Markus Nierth. Der Theologe und ehemalige Ortsbürgermeister berichtet in seinem gemeinsam mit Juliane Streich veröffentlichten Buch „Brandgefährlich Wie das Schweigen der Mitte die Rechten stark macht – Erfahrungen eines zurückgetretenen Ortsbürgermeisters“ aus seiner Auseinandersetzung mit Rechtsextremen in Tröglitz.

Donnerstag, 20. April um 19 Uhr im Großen Saal der St. Bartholomäus Kirche (Bartholomäusberg 4)

Markus Nierth/ Juliane Streich

Brandgefährlich Wie das Schweigen der Mitte die Rechten stark macht – Erfahrungen eines zurückgetretenen Ortsbürgermeisters

Markus Nierth, evangelischer Theologe und parteiloser Bürgermeister von Tröglitz, sieht sich plötzlich fremdenfeindlicher Hetze und persönlichen Angriffen ausgesetzt, als Flüchtlinge in den kleinen Ort in Sachsen-Anhalt kommen sollen und er sich für diese einsetzt. Bürger aus der Mitte der Gesellschaft marschieren gemeinsam mit Rechts-extremisten auf. Als schließlich eine Demonstration, die bis vor sein Privathaus führen soll, von der Behörde zugelassen wird, entschließt er sich zum Rücktritt. Die Medien berichten, die Bedrohungen für ihn und seine Familie nehmen massiv zu, die geplante Asylunterkunft wird angezündet, Täter werden nie gefunden. Was Markus Nierth lebendig und anschaulich erzählt, spielt sich so oder ähnlich vielerorts in Deutschland ab. Fast jeder zweite Bürgermeister ist bereits beschimpft, beleidigt und bedroht worden, weil er sich für Flüchtlinge engagiert hat. Konkrete Beispiele aus Baden-Württemberg und Bayern werden von Juliane Streich im Buch näher vorgestellt. Den Autoren geht es um die Hintergründe, die dazu führen, dass sich derzeit so viele Menschen rechts positionieren. Das Buch geht auf die Biographien der Enttäuschten und Zurückgelassenen ein, benennt vermeidbare Fehler in der Politik und zeigt Lösungsansätze auf.

Markus Nierth: Jahrgang 1969, ev. Theologe, Trauerredner und Ortschaftsrat, von 2009 bis 2015 ehrenamtlicher Bürgermeister von Tröglitz in Sachsen-Anhalt, legte im März 2015 sein Amt nieder, Nierth setzte sich für die Unterbringung von Flüchtlingen in Tröglitz ein und widersetzte sich damit fremdenfeindlichen Bürgern und NPD-Aktivisten.

Donnerstag, 20. April um 19 Uhr im Großen Saal der St. Bartholomäus Kirche (Bartholomäusberg 4)

Es besteht die Möglichkeit zum gemeinsamen Gespräch und Austausch. Freier Eintritt – um Spende wird gebeten.

Nächste Tramhaltestelle: Burg Giebichenstein

Das Buch ist im Ch. Links Verlag erschienen und kostet 18,- Euro. Es wird die Möglichkeit geben, das Buch bei der Veranstaltung zu erwerben.

Ausschlussklausel: Die Veranstalter*innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu den Veranstaltungen zu verwehren oder von diesen auszuschließen. Das gilt ebenso für Personen, die rechtsradikale Symbolik und Bekleidungsmarken zur Schau stellen, insbesondere gilt dies für die Modemarke Thor Steinar.