Derzeiten beginnen in Halle (Saale) mehrere Demonstrationen gegen einen bundesweiten Neonaziaufmarsch. Bereits seit Monaten hatten rechtsextreme Gruppierungen aus ganz Deutschland zu dem von der Partei “Die Rechte” angemeldeten Aufmarsch mobilisiert.
Der 1. Mai in Halle steht ganz im Zeichen der Proteste gegen Rechts. Neonazis aus der gesamten Bundesrepublik reisen an. Einen Aufzug durch die Innenstadt hatte die Versammlungsbehörde untersagt. Die Rechten werden sich ab 12 Uhr am halleschen Hauptbahnhof sammeln, bevor sie ihren Demonstrationszug in die Silberhöhe starten wollen. Im gesamten Innenstadtgebiet wird es zahlreiche Gegenproteste eines breiten Bündnisses aus Initiativen und Organisationen aus Halle und der Region im Rahmen der Kampagne “Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!” geben.
Die ersten beiden Demonstrationszüge des Bündnisses Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage, die sich seit 10 Uhr formiert hatten, sind soeben mit großer Beteiligung vom Universitätsplatz sowie vom Rannischen Platz aus gestartet. Über 1500 Menschen haben sich schon jetzt auf den Weg gemacht um rechtzeitig an der Route der Neonazis anzukommen. Dort werden sie gemeinsam in Sicht- und Hörweite gegen den Aufmarsch der Rechten demonstrieren. Zeitgleich kommen in Halles Innenstadt am Hallmarkt viele Bürgerinnen und Bürger zum Picknick für Toleranz und Vielfalt zusammen und auf dem Marktplatz ruft der DGB zur traditionellen Mai-Kundgebung und zum Protest gegen Rechts auf.
„Wir freuen uns, dass so viele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind, und sich schon am Vormittag an unseren Protesten beteiligen. Je mehr Menschen sich beteiligen, desto deutlicher können wir heute klarmachen: dieser Neonaziaufmarsch läuft nicht!”“, so Clemens Wagner, Sprecher vom Bündnis Halle gegen Rechts. Er betont, dass weiter die Möglichkeit besteht noch zu den Protesten hinzuzukommen. „Wir freuen uns auch sehr über die Unterstützung aus ganz Sachsen-Anhalt, aus Leipzig, Berlin, weiteren Städten aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar aus dem Ausland“, so Clemens Wagner weiter.
Ab 11 Uhr wird es, ebenfalls im Rahmen der Proteste, auf dem Universitätsplatz die traditionelle Maifeier von neuem theater und Thalia Theater geben, bevor um 12 Uhr vom selben Ort die dritte Demonstration gegen den Neonaziaufmarsch starten wird. Die Stadt Halle ruft zudem Vereine und Initiativen dazu auf, sich ab 14 Uhr in Halles Straßenbahnen zu präsentieren und dabei ebenfalls ein klares Zeichen für Toleranz zu setzen.
„Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt.
Aktuelle Informationen zu den Protesten unter:
auf https://de-de.facebook.com/HallegegenRechts/
auf https://twitter.com/halggr und unter den Hashtags #hal0105 und #läuftnicht
via Radio Corax auf UKW 95.9
sowie direkt vor Ort an den Informationspunkten im Stadtgebiet