Was planen die Rechten und wo wird es Gegenproteste und Aktionen geben? Hier gibt es einen Überblick über das was wir bisher wissen und was wir vorhaben. Halle gegen Rechts organisiert mehrere Demonstrationen und Kundgebungen als direkten Gegenprotest in Hör- und Sichtweite zu den Rechten, auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), das neue theater Halle und der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis gemeinsam mit der Freiwilligenagentur Halle-Saalekreis e.V. und der Bürgerstiftung Halle sowie die Stadt Halle planen Aktionen am 1. Mai in Halle. Die halleschen Antifagruppen mobilisieren unter der Kampagne „Nice to beat you“ gegen den Naziaufmarsch.
Noch haben die abschließenden Kooperationsgespräche mit der Versammlungsbehörde nicht stattgefunden, daher stehen alle Informationen unter Vorbehalt und es können sich noch Routen ändern. Wir veröffentlichen daher noch nicht unsere komplette Planung, sondern aktualisieren hier und bei Facebook laufend die Informationen zum 1. Mai.
Was die Rechten planen
Schon seit Monaten mobilisieren rechtsextreme Gruppen bundesweit nach Halle, um unter dem Motto „Gegen Kapitalismus, Ausbeutung und Überfremdung“ zum „Tag der deutschen Arbeit“ aufzumarschieren. Anmelderin ist die neonazistische Partei „DIE RECHTE“. Der Plan der Rechten war es, ihren Aufmarsch auf dem Marktplatz zu starten und dann in die Silberhöhe zu ziehen. Doch den Marktplatz werden sie nicht bekommen, da dort wie bisher die 1.-Mai-Kundgebung des DGB stattfinden wird. Nach unseren bisherigen Informationen werden die Rechten ihren Aufmarsch am Hallmarkt starten und von dort aus in die Silberhöhe laufen, eine Anreise über den Hauptbahnhof ist wahrscheinlich. Derzeit gehen wir davon aus, dass die Rechten gegen Mittag ihren Aufmarsch starten wollen. Da auch hier letzte Gespräche mit der Versammlungsbehörde noch ausstehen, kann sich der Aufmarschort noch ändern.
Gegenproteste: Demos & Kundgebungen
Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage ruft gemeinsam mit inzwischen mehr als 130 Unterzeichner*innen zu Gegenprotesten im Rahmen der Kampagne „Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!“ auf. In unserem Aufruf schreiben wir:
„Wir rufen dazu auf, sich den Rechten am Ersten Mai entschlossen und gewaltfrei entgegenzustellen! Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht! Bereits in den letzten Jahren gab es erfolgreiche Proteste und Blockaden gegen rechte Aufmärsche in Halle, auch dank überregionaler Unterstützung, der Vielfalt an Aktionsformen und der Solidarität derjenigen untereinander, die den Nazis nicht die Straßen überlassen wollen. An diese Erfahrungen wollen wir anschließen. Wir wollen entschlossen für eine plurale und solidarische Gesellschaft streiten, in der die Würde und die Menschenrechte jeder und jedes Einzelnen zählen und nicht von Herkunft, Religion, sexueller Identität, sozialem Status oder Staatsangehörigkeit abhängen. Mit klarer Haltung, vielfältigem Protest, kreativen Formaten und zivilem Ungehorsam wollen wir gemeinsam dem Rechtsextremismus entgegentreten. Zusammen können wir uns dem Wiedererstarken von Faschismus und völkischem Denken widersetzen.“
Dazu wird es am 1. Mai mehrere Demonstrationen und verschiedene Informations- und Kundgebungspunkte rund um die Route der Rechten geben. Wir starten den Tag um 10 Uhr, um 10:30 Uhr werden die ersten Demonstrationen starten und die etwa 15 Kundgebungspunkte besetzt sein. Deren Standorte und die genauen Routen unserer Demonstrationen werden wir am 1. Mai mit der Aktionskarte veröffentlichen. Geplant sind drei Demonstrationen, die ersten beiden werden gleichzeitig starten. Damit sie wie geplant starten können, bitten wir darum schon etwa eine halbe Stunde vorher zu kommen.
10:00 Uhr Demonstration 1 vom Universitätsplatz
10:00 Uhr Demonstration 2 vom Rannischen Platz
12:00 Uhr Demonstration 3 vom Universitätsplatz
Insgesamt werden wir uns auf einen längeren Tag einstellen müssen. Daher ist es wichtig sich vorzubereiten, passende Kleidung, Getränke (keine Glasflaschen) und etwas zu Essen mitzunehmen. Am besten geht ihr in Gruppen und mit Freund*innen, Bekannten und Verwandten gemeinsam, so dass ihr nicht alleine unterwegs seid. Informiert Euch über Twitter, Demoradio und bei den Lautsprecherwagen über den Verlauf der Proteste und was wo gerade stattfindet – so könnt ihr immer dort sein, wo für Euch der passende Ort ist um zu protestieren.
Aktionskarten mit der vermutlichen Route der Rechten sowie unseren Routen und Kundgebungspunkten werden am 1. Mai bei allen unseren Veranstaltungen ausgegeben und online veröffentlicht werden. Zudem steht wieder ein Infotelefon und ein Ermittlungsausschuss (EA) bereit, die Nummern veröffentlichen wir am 1. Mai. Radio Corax wird ein Demoradio anbieten, über das live informiert wird, UKW 95,9 Mhz sowie online im Stream. Wir informieren über den Verlauf der Proteste und alles was ihr wissen müsst bei Twitter über unseren Account, bitte verwendet als allgemeinen Hashtag für den Tag #läuftnicht und für alles direkt zu Aktionen und Demonstrationen den Aktionshashtag #HAL0105 – und natürlich informieren wir über die Lautis bei den Demonstrationen und Kundgebungen. An den Kundgebungspunkten und bei den Demonstrationen wird es Wasser zum Auffüllen und Getränke geben, auch eine mobile Küfa (Küche für alle) ist geplant.
Neben Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage und den Unterzeichnerinnen des Aufrufs zu den Gegenprotesten mobilisiert auch die Kampagne Nice to beat you zu Aktionen am 1. Mai und zur Beteiligung an den Protesten und organisiert dazu bundesweit Vorträge und Mobiveranstaltungen. Gleichzeitig wird es am 1. Mai folgende Aktionen der Erstunterzeichner*innen des Aufrufs zur Kampagne „Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!“ sowie der Stadt Halle geben:
DGB Tag der Arbeit auf dem Marktplatz
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ruft deutschlandweit zu Kundgebungen am 1. Mai unter dem Motto „Wir sind viele. Wir sind eins.“ auf. In Halle wird die Kundgebung gemeinsam mit einem Familienfest auf dem Marktplatz stattfinden. Es präsentieren sich auch die Einzelgewerkschaften sowie Vereine und Initiativen. Beginn der Kundgebung wird 10 Uhr sein, voraussichtliches Ende um 14 Uhr, so dass die Möglichkeit besteht, sich im Anschluss an den Protesten gegen den Neonaziaufmarsch zu beteiligen. Der DGB unterstützt die Kampagne „Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!“ und positioniert mit seiner Kundgebung nicht nur zum Tag der Arbeit, sondern auch gegen Rechts.
Kundgebung DGB: Marktplatz Halle, 10 – 14 Uhr
Mehr Informationen finden sich auf der Internetseite des DGB.
Maifeier des neuen theaters (nt) Halle
Auch in diesem Jahr laden das neue theater Halle und das Thalia Theater Halle mit ihren Schauspielern und vielen Gästen zur traditionellen Maifeier ein. Ab 11 Uhr erwartet das Publikum auf dem Universitätsplatz ein abwechslungsreiches Programm mit künstlerischen Beiträgen, Musik, Maireden und Statements. Das neue theater und sein Intendant Matthias Brenner unterstützen ebenfalls Kampagne und Gegenproteste und setzen mit ihrer Maifeier ein Zeichen gegen den Aufmarsch der Rechten.
Maifeier: Kulturinsel Halle und Strieses Biergarten, Beginn 11 Uhr
Mehr Informationen finden sich auf der Internetseite des neuen theaters Halle.
Mai-Picknick: Tafel für Vielfalt und Toleranz
Der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis, die Freiwilligenagentur Halle-Saalekreis e.V. und die Bürgerstiftung Halle laden gemeinsam zu einem Picknick für Toleranz und Vielfalt ein. Ab 10 Uhr wird es ein buntes Programm geben, jede*r kann sich einen Picknickkorb mitbringen und gemeinsam miteinander ins Gespräch kommen, das Programm richtet sich an Groß und Klein und soll ein gemeinsames Signal gegen den Neonaziaufmarsch setzen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich den Demonstrationen und anderen Kundgebungen anzuschließen. Der Evangelische Kirchenkreis ist auch Erstunterzeichner des Aufrufs zu den Protesten und veranstaltet mit Halle gegen Rechts am 20. April eine Lesung & Gespräch mit Markus Nierth über das Schweigen der Mitte und wie es die Rechten stark macht.
Mai-Picknick: Ort wird noch bekanntgegeben, 10 – 14 Uhr
Mehr Informationen finden sich u.a. auf der Internetseite des Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saalkreis.
Bahn frei für Toleranz! (Stadt Halle)
Der Oberbürgermeister der Stadt Halle, Dr. Bernd Wiegand, ruft zur Aktion „Bahn frei für Toleranz!“ auf. Vereine und Initiativen aus der Stadt sind aufgerufen, sich zwischen 13 – 15 Uhr in Halles Straßenbahnen zu präsentieren und mit dieser Aktion ein Zeichen zu setzen. Bis zum Freitag, 21. April ist die Anmeldung zur Teilnahme bei der Stadt Halle möglich.
Bahn frei für Toleranz: Straßenbahnen, 13 – 15 Uhr
Aufruf im Amtsblatt der Stadt Halle (Saale) auf Seite 1
Ein Kommentar zu “Was am 1. Mai in Halle geplant ist”
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