Neonazis und rechtsextreme Gruppierungen aus der gesamten Bundesrepublik mobilisieren seit Monaten nach Halle (Saale). Der von der neonazistischen Partei “Die Rechte” angemeldete Aufmarsch könnte der größte an diesem Tag in Deutschland werden. Mit der Kampagne “Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!” rufen Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Vereine und Initiativen zu Gegenprotesten auf.
Nach den Aufmärschen in Plauen, Saalfeld und Erfurt in den letzten Jahren kündigen sich in diesem Jahr für den 1. Mai militante Neonazis in Halle (Saale) an. Die zuständige Versammlungsbehörde hatte zuletzt entschieden, den Startpunkt des rechtsextremen Aufmarsches aus der Innenstadt Halles an den Hauptbahnhof zu verlegen. Von dort wollen die Rechten bis in den südlichen Stadtteil Silberhöhe ziehen.
Dagegen richten sich am 1. Mai mehrere Demonstrationen und Kundgebungen. Mehr als 200 Organisationen und Persönlichkeiten, unter ihnen Landes- und Bundespolitiker*innen, Künstler*innen, Sportler*innen, Vereine und Initiativen rufen in der von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage organisierten Kampagne “Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!” zu gewaltfreiem und entschiedenem Gegenprotest auf. Um 10 Uhr werden die ersten Gegendemonstrationen in der Innenstadt Halles am Universitätsplatz und Rannischen Platz starten, um 12 Uhr beginnt ein dritter Demonstrationszug ebenfalls am Universitätsplatz. Das Bündnis organisiert zudem Kundgebungen entlang der Route der Rechtsextremen. Gleichzeitig findet auf Halles Marktplatz die Kundgebung des DGB “Wir sind viele. Wir sind eins.” statt, der Evangelische Kirchenkreis veranstaltet mit der Bürgerstiftung und der Freiwilligenagentur ein Picknick für Toleranz und das neue theater Halle lädt zur traditionellen Maifeier ein. Alle drei Veranstaltungen unterstützen die Kampagne “Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!” Die Stadt Halle plant kreative Proteste in den Straßenbahnen. “Es wird an diesem Tag vielfältige Möglichkeiten geben, sich für eine offene Gesellschaft zu positionieren”, so Valentin Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts und betonte “Wir haben die Möglichkeit, am 1. Mai ein klares Zeichen gegen Rechts zu setzen. Dazu ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen an den Gegenprotesten beteiligen.”
Der Stadtrat der Stadt Halle forderte alle Bürger und Bürgerinnen in einer gemeinsamen Erklärung aller Fraktionen auf, sich an den vielfältigen Protesten gegen den Neonaziaufmarsch zu beteiligen. Zuletzt wurde bekannt, dass “Die Rechte” bereits am Samstag den 29. April eine Kundgebung in Halle am Leipziger Turm plant. Auch hier ruft Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage zu Protesten ab 10 Uhr auf.
„Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt.
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